Implementierung „Schulprofil Inklusion“
Gemeinsam Stark für Vielfalt
Inklusion ist nicht nur ein pädagogisches Aushängeschild, sondern beruht auf einer offenen und wertschätzenden Haltung gegenüber Vielfalt. Unser Ziel ist es, alle Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Berufs- oder Schulabschluss bestmöglich zu unterstützen.
Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten wir seit dem Schuljahr 2021/22 intensiv an der Weiterentwicklung hin zu einer inklusiven Schule. Im Schuljahr 2022/23 wurden wir in den Implementierungsprozess zum Schulprofil Inklusion aufgenommen. Auf diesem Weg werden wir von unserem Kooperationspartner, der Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung St. Marien in Ettmannsdorf, tatkräftig unterstützt.
Essentieller Schwerpunkt unseres Konzeptes ist die Nutzung der Chancen beider Schulsysteme.
Wir erproben unsere Ansätze zunächst in den Abteilungen BVJ, Verkauf/ Einzelhandel und Gastronomie. Im Vordergrund steht zuerst die intensive Förderung der Schüler an unserer Schule. Dafür erhalten wir Budget- und Anrechnungsstunden, Beratung und Fortbildungsangebote seitens der Schulaufsicht sowie die Unterstützung durch den Mobilen Sonderpädagogischen Dienst (MSD) und die Expertise des Kooperationspartners.
Sollten im Einzelfall die Fördermaßnahmen nicht ausreichen, besteht noch die Möglichkeit, unter gewissen Voraussetzungen auf Angebote unseres Kooperationspartners zurückzugreifen. Besonders theoriereduzierte Fachpraktiker-Ausbildungen sind oft ein wichtiger erster Schritt zu positiven Erfolgserlebnissen. Nach erfolgreicher Prüfung können die Absolventinnen und Absolventen eine Ausbildung im Vollberuf in Cham anschließen.
Für Fragen zum Thema Inklusion steht Ihnen Fr. Bettina Mühlbauer (Profilkoordinatorin) gerne zur Verfügung:
Inklusive Bildung findet auf mehreren Ebenen statt, wobei unsere Jugendlichen und Auszubildenden stets im Mittelpunkt stehen. Zunächst liegt der Fokus auf der intensiven Förderung an unserer Schule durch folgende Maßnahmen (Auszug):
- Ressourcenorientierte Diagnose und Förderung:
Eingangstests in Deutsch und Mathematik, sonderpädagogische Diagnostik durch den MSD des Kooperationspartners sowie den schuleigenen MSD, moderne computergestützte Förderplanung im Team mittels SPLINT.
- Erweiterung sonderpädagogischen Knowhows:
Durchführung schulinterner Fortbildungen, Besuch externer Fortbildungen, Austausch von Lehrkräften zwischen den beiden Schulen.
- Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für inklusive Beschulung:
Team-Teaching, kontinuierlicher Lehrkräfteeinsatz pro Klasse über die gesamte Schulzeit hinweg, bei Bedarf Angebot individueller Beschulungskonzepte, Lernentwicklungsgespräche und Zielvereinbarungen mit allen Schülerinnen und Schülern.
- Anpassung des Unterrichtssettings an inklusive Förderbedarfe:
Klare Strukturen, didaktische Reduktion, einfache Sprache, Adaption von Materialien an die jeweiligen Förderbedarfe, Bereitstellung förderschwerpunktspezifischer Hilfsmittel (z. B. größerer Bildschirm), Einrichtung von Rückzugsräumen, Ermöglichung von Reizreduktion, abteilungsspezifische Trainingsraumkonzepte, Auswahl geeigneter Unterrichtsformate (z. B. direkte Instruktion).
- Enge Vernetzung mit beteiligten Personen und Institutionen:
Etablierung eines schuleigenen Modells für die AsA-Flex-Beschulung mit gemeinsamer Förderplanung in Zusammenarbeit mit dem Bildungsträger Kolping. Enge Vernetzung mit weiteren Partnern (s. „Externes Netzwerk“).
- Förderung einer angstfreien und positiven Klassenatmosphäre:
- Schuljahresbeginn: Kennenlern-/ Teambuilding-Maßnahmen
- Im laufenden Schuljahr: Stärkung der Resilienz mittels STARK-Modulen in allen Jahrgangsstufen, Bewusstmachung individueller Ressourcen im Rahmen des Faches Persönlichkeitsentwicklung in der Berufsvorbereitung sowie in den Fachklassen in Form eines „Happy Day“, Etablierung einer positiven Fehlerkultur.
Für die komplexen Unterstützungsbedarfe unserer Lernenden pflegen wir ein umfassendes Netzwerk. Rasch und unkompliziert finden unsere Lernenden Hilfe beim Team Beratung/ Inklusion des BSZ Cham.
Speziell für Fragen der Inklusion haben außerdem in jeder Abteilung eigene Lehrkräfte ein offenes Ohr für die Anliegen von Schülerinnen und Schülern mit Unterstützungsbedarf:
Ansprechperson: |
Abteilung: |
Christian Haimerl |
Bau- / Holztechnik (Außenstelle Furth im Wald) |
Werner Hoffmann |
Elektro / Mechatronik, Metall 2, 3 |
Kerstin Malterer |
Gesundheit |
Tanja Semmelbauer |
Gastronomie |
Sabrina Kostner |
Berufsvorbereitung |
Bettina Mühlbauer (als „Ansprechpartnerin für Inklusion“) |
Wirtschaft / Verwaltung |
Franz Gleixner (als „Ansprechpartner für Inklusion“) |
Metall 1 (Außenstelle Roding) |
Wenn der Unterstützungsbedarf über die schulinternen Möglichkeiten hinausgeht, profitieren die Lernenden von intensiven Kontakten zu externen Institutionen.
Besuch bei unserem Netzwerkpartner BBW Mittelfranken
Für viele Schülerinnen und Schüler ist der Gang zu einer Beratungsstelle eine große Hürde. Wir laden deshalb Vertreter der Einrichtungen der Jugendhilfe, der Bildungsträger, der Agentur für Arbeit etc. regelmäßig zu Runden Tischen ein. Dadurch gelingt den Lernenden die unkomplizierte Kontaktaufnahme vor Ort und es können direkt Einzelberatungen stattfinden.
Für einen gelingenden Übergang an unsere Schule findet jährlich ein Austausch mit den Mittel- und Förderschulen, Vertretern der Kammern, des Jugendamtes, des Landratsamtes sowie der Agentur für Arbeit beim „BVJ Runder Tisch“ statt.
Jährlich organisiert die Regierung der Oberpfalz ein Netzwerktreffen der beruflichen Schulen mit dem Profil Inklusion. Dort erhalten wir Gelegenheit zum Austausch über die unterschiedlichen Ansätze zur inklusiven Beschulung.