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Mit dem Rollstuhl durch den Alltag – Ein Perspektivenwechsel für Schüler an der Berufsschule Roding

28. März 2025

In Zusammenarbeit mit der Offenen Behindertenarbeit Cham unter der Leitung von Frau Kager organisierte Beratungslehrkraft Herr StD Franz Gleixner einen Rollstuhl-Parcours auf dem Schulgelände. Zwei Betroffene erklärten sich bereit, aus ihrem Alltag zu berichten und erzählten offen ihre Geschichte – warum sie im Rollstuhl sitzen und wie dies ihr Leben verändert hat.

Sie schilderten eindrucksvoll, mit welchen Hindernissen sie täglich konfrontiert werden, sei es durch fehlende Barrierefreiheit, z. B. bei unüberwindbaren Treppen oder durch das manchmal fehlende Verständnis ihrer Mitmenschen. Doch trotz aller Herausforderungen betonten sie, dass das Leben im Rollstuhl nicht weniger lebenswert ist – es erfordert lediglich andere Wege, um Ziele zu erreichen.

An mehreren Stationen konnten die Schüler anschließend selbst ausprobieren, wie es ist, einen Rollstuhl zu steuern und dabei Hindernisse zu überwinden. Dazu gehörten unter anderem eine schiefe Ebene, eine Wippe, Steigung und Gefälle sowie die Herausforderung, eine schwere Tür mit der richtigen Technik zu öffnen.
Zu ihrem Erstaunen stellten die Teilnehmer fest, dass die meisten Hindernisse, vom Randstein über das Kopfsteinpflaster bis zur „widerspenstigen“ Eingangstür, nicht erst eingebaut werden mussten, sondern bereits auf dem Gelände vorhanden sind.

Herr Pankow zeigte den Schülern eindrucksvoll, wie man an die einzelnen Hindernisse herangeht und sie am besten überwindet. Unterstützt wurden sie dabei von den Mitarbeitern der Offenen Behindertenarbeit, die an den einzelnen Stationen Hilfestellung gaben und wertvolle Tipps vermittelten.

Neben der Behindertenbeauftragten des Landkreises Cham, Frau Renate Hecht, ließ es sich auch unser Schulleiter Herr OStD Zistler nicht nehmen zu der Veranstaltung zu kommen. Er setzte sich selbst in einen Rollstuhl und stellte sich den Herausforderungen des Parcours. Ebenso scheuten sich die Lehrkräfte nicht, die einzelnen Stationen auszuprobieren und so die Perspektive eines Rollstuhlfahrers kennenzulernen.

Schnell wurde allen klar, wie viel Kraft und Geschicklichkeit nötig sind, um alltägliche Hindernisse zu bewältigen. Die intensive Erfahrung öffnete den Blick für die Herausforderungen von Menschen mit Behinderung und sensibilisierte die Teilnehmenden für das Thema Barrierefreiheit.

Ein herzlicher Dank gilt dem gesamten Organisationsteam, insbesondere den Betroffenen, Herrn Pankow und Herrn Weindler für die wertvollen Einblicke in den Alltag eines Rollstuhlfahrers.

(Fotos: Ludwig Wachter, StD)