Religion und Ethik
Katholischer Religionsunterricht an der Werner-von-Siemens-Schule Cham
„Ich bin der Meinung, dass Religionsunterricht in unseren heutigen Zeiten eher wichtiger als weniger wichtig ist, weil es hierbei auch um Gewissens- und Herzensbildung geht – weil es hierbei um mehr geht als nur unser eigenes Leben, sondern auch um den großen Zusammenhang unseres Lebens als, wie ich am Anfang sagte, Geschöpfe Gottes. Wir spüren in diesen Zeiten auch – ich spüre es jedenfalls –, dass wir immer wieder von Voraussetzungen leben, die wir selber nicht schaffen können, sondern die in unserer Geschichte, in unseren Überzeugungen, unserem Glauben begründet sind und die uns dann auch in die Zukunft tragen und die uns ein Stück weit aus der Ichbezogenheit herausführen. Unsere freiheitliche Grundordnung stellt ja ab auf eine Freiheit, die immer auch in Verantwortung auf den anderen gedacht ist. Und deshalb halte ich gerade auch Religionsunterricht für außerordentlich wichtig.“
Zitat aus der Rede von Bundeskanzlerin Merkel beim Diözesanempfang in Würzburg am 23. Januar 2017
Warum „Reli“ an der Berufsschule?
Der Religionsunterricht ist eine gute Investition im Bereich der beruflichen Bildung. Persönliche und soziale Kompetenzen sind schnell gefordert, sie zu erlernen, sie einzuüben ist oft ein mühsamer Prozess. Dafür legt der Religionsunterricht wesentliche Grundlagen. Aber es geht nicht nur um einen funktionierenden Arbeitnehmer, der ganze Mensch mit seiner Sehnsucht nach innerer Erfüllung, nach inneren Werten, nach festem
Halt im Leben sollte im Mittelpunkt stehen. Sonst vergessen wir das Wesentliche, unsere Zukunft: unsere Kinder und unsere jungen Menschen.
Worum geht’s in „Reli“?
Unsere Auszubildenden befinden sich in einer Phase der Neuorientierung. Die Loslösung vom Elternhaus, die Bestimmung der Lebensziele, das Zurechtfinden in Gesellschaft und Beruf werden von entscheidender Bedeutung. Fragen um Partnerschaft, Liebe und Sexualität spielen eine wichtige Rolle, aber auch die Erfahrung von Krankheit, Leid und Tod bewegen junge Menschen.
Dabei bietet der RU die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben, mit anderen Religionen und Kulturen, sowie mit neu- und pseudoreligiösen Bewegungen. Auch Probleme, die Jugendliche beunruhigen, z.B. die Bedrohung des Friedens, die Frage der sozialen Gerechtigkeit, die Zerstörung der Umwelt, die Gefährdung durch Alkohol und Drogen und die Manipulation am menschlichen Erbgut, u.a. werden thematisiert.
So bietet der RU ein Forum für Gespräch und Erfahrungsaustausch, für Information und Stellungnahme, für Standortfindung und Einübung von Dialog und Toleranz, für eine gemeinsame Suche nach überzeugenden Werten und sinnvollem Engagement.
Wesentlich dabei ist die Person des Religionslehrers. Es ist für die jungen Menschen wichtig, auch in der Berufsschule erfahren zu können, dass jemand da ist, der ein offenes Ohr für sie hat und sie in ihrer Suche nach Antworten auf Lebens- und Glaubensfragen ein Stück weit begleitet.
Wir Religionslehrer unterstützen:
- Durch Angebote innerhalb und außerhalb des Unterrichtes (z.B. Zusammenarbeit bei Projekten)
- Sprechzeiten außerhalb des Unterrichtes
- Zusammenarbeit mit JaS, Beratungslehrer und Verbindungslehrer
- Entwicklungshilfeprojekte: „Child in the sun“(Tansania), „Maristen Berufsschule ICTV" (El Salvador)
Wir Religionslehrer gestalten mit unseren Schülerinnen und Schülern:
- Adventliche Andachten
- Schulentlassfeiern (Wirtschaft und Verwaltung)
- Schulschlussgottesdienste
Ziele des Religionsunterrichtes:
-
Verantwortungsvolle junge Menschen ausbilden
-
Respektvollen Umgang pflegen
-
Toleranz und Konfliktfähigkeit einüben
-
Vorurteile abbauen
-
Rassismus bekämpfen
-
Kritikfähigkeit erlernen