Was darf ich Ihnen Schönes zeigen? Mode & Lebensmittel, bitte.
So vielfältig wie die Branchen unserer Azubis im Einzelhandel sind, so unterschiedlich waren dementsprechend auch die Ziele der Betriebsbesichtigungen: Mode Schödlbauer in Bad Kötzting und Denns Biomarkt in Cham.
In Bad Kötzting wird die textile Hochzeit gefeiert!
Zwei Klassen aus dem Einzelhandel waren im Juli 2022 nicht zu spät dran für Kötztings fünfte Jahreszeit, sondern genau richtig für die Hochzeit, wie man sie im Handel tagtäglich feiert: Wenn eine online bestellte Ware nach dem Pick-Vorgang und der Warenausgangskontrolle mit den Lieferpapieren im Versandkarton verheiratet, d. h. versandfertig gemacht wird.
Peter Schödlbauer, Inhaber von Mode Schödlbauer und dem Onlineshop Hemden-Meister, stand uns Rede und Antwort. Das Unternehmen betreibt sehr erfolgreich die Multichannel-Strategie und erfüllt der Kundin und dem Kunden modische Wünsche stationär, aber eben auch online. Ausgangspunkt für jeden Vertriebsweg ist die möglichst genaue Beschreibung der Zielgruppe, die Hemden-Meister im Zuge der Markenbildung definierte. Welche Wege ein Artikel nach der Order z. B. auf der Messe in den zwei Firmengebäuden in der Marktstraße zurücklegt, bis er im Onlineshop eingestellt und letztendlich auf die Reise zum Verbraucher geht, wurde uns mit jedem Raum, den wir erkunden durften, klarer. Jeder Artikel wird gewogen, mit allen verfügbaren Informationen im Warenwirtschaftssystem eingepflegt, im hauseigenen Fotostudio abgelichtet, eingelagert, gepickt und verschickt; im Fall von Firmenkundenbestellungen erfolgt auf Wunsch eine individuelle Bestickung.
Neben der schönen bunten Onlinewelt wurde uns in der Warenaufbereitung aber auch die Schattenseite in Form von Retouren deutlich vor Augen geführt. Diese lassen sich realistisch betrachtet nicht immer vermeiden, ihre Zahl lässt sich nur möglichst minimieren. Je detaillierter Darstellung und Beschreibung der Waren sind, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ware nicht in x verschiedenen Größen zur Auswahl bestellt und anschließend zurückgeschickt wird. Den Appell von Herrn Schödlbauer geben wir gerne an euch weiter: Vor der Bestellung überlegen, ob die Ware gebraucht wird und in welcher Größe sie passen wird, denn jede Retoure verursacht Kosten und schadet unserer Umwelt.
Vom Feld ins Regal und auf den Tisch: Zu Gast im Denns Biomarkt
Bei hochsommerlichen Temperaturen durften zwei 10. Klassen den gut gekühlten Biomarkt besuchen.
Marktleiter Markus Hofstetter führte uns durch die Geschäftsräume. Er nahm sich viel Zeit, um uns das Sortiment zu zeigen und erläuterte uns die Unterschiede von konventionell hergestellten Produkten zu Bioprodukten. Weiterhin, dass Bio nicht gleich Bio ist; worin die Unterschiede liegen und wie streng die Auflagen sind, die man erfüllen muss, um biozertifiziert zu bleiben.
Denns hat viele regionale Anbieter. Als regionaler Hersteller wird bei Denns – im Unterschied zu anderen Lebensmittelhändlern - aber nur bezeichnet, wer im Umkreis von 25 km zum Händler seinen Firmensitz hat. Ein Gewürzhersteller mit umfangreichem Sortiment hat z. B. seinen Firmensitz in Weiding.
Waren, die nicht verkauft werden, werden an die Lebensmittelausgabe des Malteser-Hilfsdienstes abgegeben oder können - dank dem Konzept Too good to go – in Tüten zu stark vergünstigten Preisen erworben werden. Weiterhin kann ein Überschuss an Erdbeeren oder anderem Obst und Gemüse auch jederzeit selbst verwertet werden, da der Denns Biomarkt eine eigene Köchin hat! Es wird Mittagessen angeboten und natürlich auch Desserts.
Umweltbewusst zeigt sich der Markt auch beim Recycling. Falls Plastik anfällt, wird dieses recycelt. Auch Kartons werden gesammelt und wiederverwertet.
Am Dienstag und Mittwoch konnten unsere Schülerinnen und Schüler bei ihrem Besuch viele Informationen erhalten und Vergleiche zu ihren Arbeitsstellen ziehen, da einige in konventionellen Lebensmittelgeschäften tätig sind.
