Am 20. März besuchte eine hochrangige Delegation der Bundesagentur für Arbeit unsere Schule, um sich genauer über das Projekt „Grenzüberschreitende Ausbildung Bayern-Tschechien“ zu informieren.
Herr Eisch, Mitarbeiter der Schulleitung, begrüßte die Teilnehmer und führte durch das Programm.
Der Erfolg des Projektes, das 2010 seine Anfänge nahm, generiert in immer weiteren Kreisen Aufmerksamkeit, nicht zuletzt aufgrund von Erfolgsmeldungen über zusätzliche Fachkräfte für den bayerischen und den tschechischen Arbeitsmarkt. Eine wissenschaftliche Untersuchung in der Masterarbeit von Herrn Bornhofen, Universität Bamberg, bescheinigt das Potential und bezeichnet die vorzeigbaren Ergebnisse als eine Art Alleinstellungsmerkmal der Partnerschulen Cham und Domazlice.
Herr Becker, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit Regionen, sowie Herr Nitsch, Leiter Agentur für Arbeit Schwandorf, bewerteten den Modellcharakter des Projektes und bezeichneten das Programm als „mögliche Blaupause für andere Schulen“. Sie sagten in Anwesenheit der Abordnung aus Domazlice, Schulleiterin Bursikova mit Herrn Bursik, Übersetzer Herrn Dr. Sip und Herrn Lederer, Programm-Teilnehmer, ideelle Unterstützung auf Spitzenebene zu.
Koordinator Nusko begründete den Erfolg durch das enorme Engagement aller beteiligten Lehrkräfte, Ausbilder und Schulleitungen, aber auch, „weil wir nicht versuchen, unser System einfach überzustülpen, sondern die Stärken und Möglichkeiten beider Ausbildungssysteme respektvoll zu nutzen versuchen.“
Die fachliche Runde, ergänzt durch Frau Bauer vom Landratsamt, Herrn Brunner, Geschäftsführer IHK Cham, Herrn Braun, Kreishandwerksmeister sowie dem Organisator des Treffens, Herrn Hausladen, Geschäftsstellenleiter der Arbeitsagentur, besprach in einer angeregten und informativen Diskussion die zu überwindenden Schwierigkeiten und Möglichkeiten, beispielsweise durch die unterschiedlichen Schulsysteme und die Finanzierung. Ein vollzeitschulisches Modell in Tschechien steht dem Dualen Ausbildungssystem in Deutschland gegenüber. Das Projekt wird derzeit nur über die Wirtschaftsförderung des Landratsamtes finanziert. Auf Dauer wären EU-Programme oder die Platzierung im Haushalt des Kultusministeriums wünschenswert, damit Lehrerstunden im Stundendeputat zählen. Bisher müssen sie als Zusatzbelastung getragen und finanziert werden.
Zugleich stellte man die Vorteile des Projektes für die Teilnehmer/innen heraus: Erfahrung im Ausland, Mobilität (Dokumentation der Mobilität im Europass), Toleranz und gegenseitiges Verständnis, zusätzliches Fachwissen, sprachliche Erweiterung als Türöffner, Horizonterweiterung und Förderung guter nachbarschaftlicher Beziehungen. Daher sind die bisherigen Absolventen und Absolventinnen gesuchte Fachkräfte beiderseits der Grenze.
R. Nusko, Koordinator Int. Angelegenheiten